Franciacorte
Wein mit Luftbläschen
In seinem 1570 erschienenen Buch „Libellus de Vino Mordaci“ beschreibt der Arzt Girolamo Conforti aus Brescia detailgetreu die Herstellung des „Weins mit Luftbläschen“. Zwar wurde auch in den darauf folgenden Jahrhunderten in der Franciacorta Schaumwein produziert und konsumiert, aber er blieb mehr oder minder ein Geheimtipp. Erst in den 1960er- Jahren erkannte man das große Potential der Weine der Region und begann im großen Stil, Sekt (wie in der Champagne) nach der traditionellen Flaschengärung herzustellen. Pionier war hier das Weinhaus Berlucchi aus Borgonato di Corte Franca. 1967 verlieh der Staat den Weinen und Schaumweinen das begehrte Prädikat „D.O.C.“ (Denominazione di Origine Controllata = kontrollierte Ursprungsbezeichnung). 1995 erhielt die Franciacorta die noch begehrtere Bezeichnung D.O.C.G. (Denominazione di Origine Controllata e Garantita = kontrollierte und garantierte Ursprungsbezeichnung), mit der Italien seine Spitzenweine ausweist.
Das Besondere daran ...
Was ist nun das Besondere an Franciacorta D.O.C.G.? Der Schaumwein ist von strohgelber Farbe mit zartem Grünschimmer, hat einen feinen, aber eindeutigen Hefegeschmack und eine feinwürzige, fruchtige Note. Der natürliche Alkoholgehalt beträgt mindestens 11,5 Vol. %. Der Schaumwein darf nur aus den Rebsorten Chardonnay, Pinot nero und/oder Pinot bianco hergestellt werden. Von der Ernte bis zum Verkauf müssen mindestens 25 Monate vergehen, in denen er dann mindestens 18 Monate in der Flasche reift. Für den Fraciacorta „Millesimato“ müssen sogar ganze 37 Monate nach der Ernte vergangen sein, in denen er 30 Monate auf der Hefe in der Flasche lagerte, bevor er verkauft werden darf. Der „Millesimato“ trägt das Erntejahr auf dem Etikett und wird nur in Jahren mit besonders guten klimatischen Bedingungen abgefüllt.
Wie beim Champagner gibt es auch beim Franciacorta nicht nur Geschmacks-, sondern auch Qualitätsunterschiede